Was tun, wenn die Tochter introvertiert und eifersüchtig ist?

Eine Frage und eine vierte Meinung - im März

Auf der letzten Seite des Elternmagazins Fritz & Fränzi können Leser:innen Fragen stellen und erhalten Antworten von den drei Expert:innen Annette Cina, Nicole Althaus und Peter Schneider.

Ein tolles Format, finde ich - nur fehlt meist eine Perspektive. Deshalb gebe ich als vierte Meinung gerne meinen bindungsbasierten Senf dazu, ebenfalls kurz und knackig:

Durch die bindungsbasierte Brille sehe ich hier nicht primär Eifersucht, sondern ein scheues Kind, das noch nicht sein ganzes Bindungspotential entfalten konnte und deshalb immer wieder schmerzhaften Trennungserfahrungen ausgesetzt ist.

Wenn Kinder - insbesonders introvertierte Kinder - nur über oberflächliche Bindungswurzeln verfügen, fühlen sie sich nur dann nicht alleine resp. «getrennt», wenn sie über die Sinne verbunden sind (also physisch zusammen sind) oder wenn die Gleichheit oder Loyalität immer wieder bestätigt werden. Das ist ein sehr enger Raum, sowohl um Beziehungen zu leben als auch um sich zu entfalten. Eine Freundin, die sich noch mit anderen trifft, liegt da nicht drin - schon geht der Alarm los und ortet eine unerträgliche Verletzlichkeit.

Ihre Tochter braucht nicht primär psychologische Hilfe, sondern den sicheren Raum, um ihr Bindungspotential weiter zu entwickeln - und hier sind Sie als Mutter (Eltern) gefragt: Aktivieren Sie die Bindung so oft wie möglich, leben Sie ein starkes Alpha und machen Sie es ihr einfach, Ihnen zu vertrauen und von Ihnen abhängig zu sein. So wird sie mit der Zeit ein tieferes Bindungspotential entwickeln, das es ihr erlaubt, innerlich auch dann verbunden zu sein, wenn sie nicht physisch mit Ihnen zusammen oder gar anderer Meinung ist.

Die Antwort der drei Fritz & Fränzi Expert:innen auf obige Frage findest du hier.

 
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Von Angsthasen & Draufgängern

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